Archiv der Kategorie: Kultur

Vagantenbühne, Charlottenburg

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Vaganten-Bühne

Vaganten, so wurden die umherziehenden Kirchenleute   des Mittelalters genannt. Und in den ersten Jahren zieht auch die Anfang 1949 von Horst Behrend und Günter Rutenborn gegründete Theatertruppe „Die Vaganten“ durch das zerstörte Berlin der Nachkriegszeit, im Repertoire christliche Stücke. Organisiert werden aber auch Lesungen und Gesprächsrunden. Auftrittsorte sind nicht selten evangelische Gemeindehäuser.

In der Steglitzer Dreieinhalbzimmerwohnung von Horst Behrendt finden Proben statt, hier werden Theaterkostüme genäht, ja selbst Ballettunterricht wird gegeben. Vagantenbühne, Charlottenburg weiterlesen

Ballhaus Naunynstraße, Kreuzberg

Ballhaus Naunynstraße
Ballhaus Naunynstraße

Das mit zahlreichen Theaterpreisen gewürdigte Ballhaus Naunynstraße liegt unweit der Oranienstraße im Bezirk Kreuzberg. „Postmigrantisches Theater“ hat Shermin Langhoff,  von 2008 bis 2013 künstlerische Leitung des Ballhauses und derzeit Co-Intendantin des Gorki-Theaters,  hier entwickelt. Heute liegt die künstlerische Leitung  bei dem Tänzer und Kurator Wagner Carvalho und dem Dramaturgen Tunçay Kulaoğlu.  Ballhaus Naunynstraße, Kreuzberg weiterlesen

Zoo Palast, City

Zoo-Palast 2015
Zoo-Palast 2015

Mit dem UFA-Palast wurde im September 1919  ein Kino am Zoo eröffnet, das in den kommenden Jahren zahlreiche bedeutende Uraufführungen erlebte.  Mit seinen zunächst 1740 Sitzplätzen (später 2165 Plätze) blieb es zehn Jahre lang das größte Filmtheater Deutschlands. Entstanden war es in den Ausstellungshallen am Zoo, in denen zunächst ein Theater eröffnet wurde.  Aber schon zwischen 1913 und 1915 lief hier der Film „Quo vadis“

Im Krieg durch Bomben zerstört, wurde  am 28. Mai 1957 an gleicher Stelle  der neu erbaute Zoo-Palast mit dem Film „Zürcher Verlobung“ eingeweiht.  Für den Westteil der Stadt war das Haus eine Verbindung zur großen, weiten Welt. Stars wie Sophia Loren, Jodie Foster oder Tom Hanks besuchten den Zoo-Palast, der von 1957 bis 1999  zentrales Wettbewerbskino der Berlinale war. Zoo Palast, City weiterlesen

Passage Kino, Neukölln

Passage Kino Neukölln
Passage Kino Neukölln

Das Passage Kino ist ein traditionsreiches Neuköllner Filmtheater in einem denkmalgeschützten Bau an der Karl-Marx-Straße 131 (12043 Berlin). Ende des 19. Jahrhunderts befanden sich hier u.a. die  Hoffmann’schen Festsäle, es wurde gefeiert, getanzt und gekegelt. 1909 wurde im neu errichteten Gesellschaftshaus das Excelsior-Kino eröffnet, ab 1920 hieß die Verbindung zwischen Richardstraße und Bergstraße (heute Karl-Marx-Straße) „Passage“. 1968 schloss das Kino, im großen Saal verkaufte die Firma Sembach anschließend gebrauchte Möbel. 1989 entstanden mit dem Umbau durch die Yorck-Kinogruppe  neben dem sich über zwei Etagen erstreckenden Kinosaal drei kleinere Säle.  Erhalten blieb im Kino 1 trotz strikter Lärmschutzauflagen die Jugendstildecke.
Karl-Marx-Straße 131, 12043 Berlin, Tel.  030 68237018

Bali, Zehlendorf

Kino Bali inZehlendorf. Foto: Ulrich Horb
Kino Bali inZehlendorf. Foto: Ulrich Horb

Es hat etwas Familiäres. Der Raum ist überschaubar, die Leinwand mit ihren 8 mal 5 Metern nicht ganz so groß wie in den Uraufführungshäusern. Es laufen ausgesuchte Filme zu familienfreundlichen Eintrittspreisen von 8,00 Euro (erm. 6,50 Euro).  Mittwochs, wenn Kinotag ist, ist es noch  günstiger (7 Euro, erm.  6,50, Stand Mai 2018) Bali, Zehlendorf weiterlesen

Colosseum

Kino Colosseum
Kino Colosseum

Die Zukunft ist ungewiss. Im März 2020 musste das traditionsreiche „Colosseum“ wie alle anderen Berliner Kinos aufgrund der Corona-Pandemie den Betrieb einstellen, Ende Mai hat die „Kino Colosseum Betriebsgesellschaft mbH“ des Immobilienkaufmanns Sammy Brauner, eines Sohns des 2019 verstorbenen Filmproduzenten Artur Brauner, beim Amtsgericht Charlottenburg Insolvenz angemeldet.  Der gut zweimonatige Einnahmeausfall war nicht mehr auszugleichen. Als vorläufiger Insolvenzverwalter bemüht sich der Rechtsanwalt Sebastian Laboga, Spezialist im Insolvenzrecht,  um den Erhalt des Kinos, ein unter den Bedingungen der Corona-Krise eher schwieriges Unterfangen. 

Im September 1924 wurde in einem umgebauten früheren Straßenbahnbetriebshof an der Schönhauser Allee  ein Kinosaal mit 1000 Plätzen eröffnet. Architekt war Fritz Wilms, der vier Jahre zuvor schon am Antonplatz in Weißensee ein Wohnhaus mit Lichtspieltheater gebaut hatte.  Er nutzte eine über 70 Meter lange ehemalige Halle für den Zuschauerraum. Im umgebauten Haus im Gleimviertel liefen nicht nur Filme, die von einem dreißigköpfigen Orchester begleitet wurden, es gab auch Varietevorstellungen. 1930 übernahm die UFA das Lichtspielhaus mit inzwischen 1400 Plätzen. Colosseum weiterlesen