Berlins Clubs werben für lange „Impfnächte“

Zeit zu tanzen. Foto: Ulrich Horb
Zeit zu tanzen. Foto: Ulrich Horb

Eine hohe Impfquote unter den Besucherinnen und Besuchern der Berliner Clubs gehört zu den Voraussetzungen für die Wiederöffnung der Innenräume. Im Impfzentrum in der Treptoer Arena, wo zahlreiche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Clubszene und Veranstaltungsbranche vorübergehend Beschäftigung gefunden haben, sollen deshalb an mehreren Abenden im August Impfungen mit BioNTech angeboten werden. DJs legen dabei Musik auf.

Geplant sind Lange Impfnächte in der Arena  am 8., 11. und 13. August  zwischen 20 und 24 Uhr. „Die nächsten Wochen werden entscheidend sein, ob und wie wir im Herbst wieder Clubinnenräume öffnen können“, erklärte Lutz Leichsenring, Mitglied im Vorstand der Clubcommission, der Interessenvertretung der Berliner Clubszene. Jede und Jeder hätte es in der Hand, sich jetzt impfen zu lassen und damit einen Beitrag zu leisten. Die Langen Impfnächte seien dafür, so Leichsenring, „die perfekte Gelegenheit“.

Veranstaltungen in Clubinnenräumen fanden seit März 2020 in Berlin nicht mehr statt. Zuletzt wurden Außenflächen der Clubs und Freiflächen im Rahmen des von der Senatskulturverwaltung geförderten „Draussenstadt Projekts“ genutzt.

Sage Club. Foto: Ulrich Horb
Der Sage Club vor der Pandemie. Foto: Ulrich Horb

Um zu zeigen, unter welchen Bedingungen Tanzveranstaltungen in den Innenräumen der Clubs ohne Abstandsregelungen und Masken sicher stattfinden können, haben die Clubs eine Pilotveranstaltung organisiert. Mit „Clubculture Reboot“ haben am Wochenende vom 6. bis 8. August insgesamt 2000 Berlinerinnen und Berliner die Möglichkeit, Nachtleben wieder wie vor der Pandemie zu erleben. Die Tickets dazu waren innerhalb kurzer Zeit ausverkauft, obwohl viel Aufwand erforderlich war: Interessierte mussten sich anmelden und einen PCR-Test in einer festgelegten Teststation durchführen, das galt auch für Geimpfte oder Genesene. Nach der Clubnacht ist eine Woche später ein weiterer PCR-Test erforderlich. Um diesen Nachtest sicherzustellen, wurden die Tickets vornehmlich an Berlinerinnen und Berliner vergeben, obwohl sonst rund 40 Prozent der Clubgänger*innen von außerhalb kommen.

„Da in Clubinnenräumen die Abstandswahrung zwischen Menschen sowie eine Maskenpflicht nicht umsetzbar sind, ist die Generierung einer ‚temporären SARS-CoV-2-freien Kohorte‘ ein wichtiges Modell, welches im Rahmen der 48h-Testveranstaltung wissenschaftlich begleitet wird“, so die Clubcommission.

Die jetzigen Projekte sind Ergebnis eines von der Clubcommission im März 2021 vorgelegten 6-Punkte-Plans, der der Berliner Clubkultur Perspektiven bieten sowie ein risikoarmes Veranstaltungsangebot ermöglichen soll.

Sechs-Punkte-Plan der Clubcommission (auf der Internetseite der Clubcommission). 

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