Lange Nacht der Wissenschaften 2022

Humboldt-Universität, Lichterfest 2016. Foto: Ulrich Horb
Humboldt-Universität, Lichterfest 2016. Foto: Ulrich Horb

Es blitzt und brodelt,  flimmert und strahlt.  Zur „Langen Nacht der Wissenschaften“ (LNDW) am 1. Juli 2022 öffnen sich zwischen 17 und 24 Uhr wieder die Türen von Laboren, Hörsälen, Archiven  und Bibliotheken. Über sechzig Universitäten, Fachhochschulen und Forschungseinrichtungen in Berlin und auf dem Potsdamer Telegrafenberg  geben Einblicke in ihre Arbeit  und zeigen bei 1400 Programmpunkten Wissenschaft von ihrer spannendsten Seite. Nachdem die Lange Nacht der Wissenschaft coronabedingt 2020 und 2021 in der gewohnten Form ausfallen musste bzw. auf wenige digitale Angebote reduziert blieb, ist sie nun wieder in Präsenz möglich.

Er freue sich über die Vielfalt des Angebots, das die Einrichtungen in diesem Jahr auf die Beine gestellt haben, so Prof. Dr. Ulrich Panne, Vorstandsvorsitzender des LNDW e. V., Vorstand der IGAFA e. V. und Präsident der Bundesanstalt für Materialforschung und -prüfung (BAM). „Die Lange Nacht der Wissenschaften ist endlich wieder da und gibt den Besucherinnen und Besuchern die Möglichkeit, hinter die Kulissen der wichtigsten Bildungs- und Forschungseinrichtungen und wissenschaftsnahen Museen in Berlin und Potsdam zu schauen. In einer Welt, in der Falschinformationen immer schneller verbreitet werden, kommt der Wissenschaft eine besondere Bedeutung zu. Denn Wissenschaft behält die Komplexität und Vielfalt unserer modernen Welt stets im Blick“, erklärte Ulrich Panne.  Anknüpfend an die jüngsten Erfahrungen in den Krisen wird auf den Veranstaltungen auch auf die Bedeutung überprüfbarer und zuverlässiger Informationen als Gegenpol zu den verbreiteten Fake-News und Verschwörungstheorien hingewiesen.

„Die Pandemie hat uns allen vor Augen geführt, dass der Wissenschaftskommunikation eine nicht zu unterschätzende Bedeutung zukommt. Wissenschaft muss, wie komplex sie auch sein mag, erklärbar und zugänglich bleiben. Bei der Langen Nacht der Wissenschaften geht es genau darum: Wissenschaft verstehbar, sichtbar, hörbar, auch fühlbar zu machen“, erklärte Wissenschaftssenatorin Ulrike Gote.

Die Veranstaltungen sind auf insgesamt sechs Stadtgebiete verteilt – von der City West über das Zentrum bis Buch, Wannsee und Potsdam, über den Südwesten bis nach Südosten. Das Programm richtet sich an Menschen aller Altersgruppen, bietet aber auch besondere Programmpunkte für Schülerinnen  und Schüler.

In den Jahren vor Corona haben rund 27.000 Teilnehmerinnen und Teilnehmer die Veranstaltungen besucht.  Die Bandbreite an Themen macht dabei den Erfolg der Wissenschaftsnächte aus.  Da können sich Interessierte beim Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt über aktuelle Projekte aus den Bereichen  Planetenforschung, optische Sensorsysteme, Triebwerksakustik, Fahrzeugkonzepte, Verkehrssystemtechnik und Verkehrsforschung informieren.  Auf dem Campus Berlin-Buch geben Forschungseinrichtungen, Biotech-Unternehmen und das Gläserne Labor Einblicke in die Arbeit. Wie moderne  Materialprüfung  etwa von Brückenbauten oder Flugzeugenerfolgen kann, zeigt die in der Öffentlichkeit eher unbekannte Deutsche Gesellschaft für Zerstörungsfreie Prüfung e.V., ein technisch-wissenschaftlicher Verein, der es sich zur Aufgabe gemacht hat, die Anwendung zerstörungsfreier Prüfungen (ZfP) in der Industrie zu verbreiten. Die Universität der Künste informiert über ihre Studiengänge, das Potsdam Institut für Klimafolgenforschung über die neuesten Erkenntnisse zum Erdsystem mit der Abschätzung von Klimarisiken und mit der Erforschung von Politikoptionen.

Die Technische Universität präsentiert zur Langen Nacht der Wissenschaften 2022 einen Nachhaltigkeitsmarkt und viele „grüne“ Projekte, die sich mit dem Klima und einem ressourcenschonenden Lebensstil befassen.  Ob smarte „TUmaten“, Kleidertausch, die Pflege der Berliner Stadtbäume, die Herstellung neuer Gegenstände aus Abfällen oder Verpackungsvermeidung – die studentischen Projektwerkstätten der TU Berlin zeigen konkrete Verbesserungsmöglichkeiten.

Humboldt-Universität, Lichterfest 2016. Foto: Ulrich Horb
Humboldt-Universität. Foto: Ulrich Horb

Für den Besuch der Veranstaltungen empfiehlt sich die Benutzung des öffentlichen Nahverkehrs. Zu den Veranstaltungsorten in Potsdam, in Buch, im Südwesten und im Südosten fahren Sonderbusse der LNDW von den nächstgelegenen U-Bahn- und S-Bahnstationen, die kostenlos genutzt werden können.  Tickets zur Langen Nacht  der Wissenschaften kosten für Erwachsene weiterhin 14  Euro (erm. 9 Euro), das  Familienticket ist für 27 Euro erhältlich.

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