Ein bisschen live: Kulturangebote im Internet

Vorhang zu: Berlin im Lockdown. Foto: Ulrich Horb
Vorhang zu: Berlin im Lockdown. Foto: Ulrich Horb

Die Türen bleiben weiter geschlossen. Aus der erhofften Wiederöffnung im Dezember wird nichts:  Theater, Opern und Museen gehen in die Lockdown-Verlängerung. Berlins Kulturinstitutionen reagieren mit viel Fantasie auf die neue Lage. So sind aktuelle Ausstellungen oder Theaterstücke online zu sehen.

Die Berlinische Galerie hat einen Instagram-Account eingerichtet, auf der die Kurator*innen der Ausstellungen und die Kunstvermittler*innen live durch die Räume führen.  Wer dabei sein möchte, muss sich mit Hilfe einer App einen eigenen (kostenlosen) Instagram-Account einrichten und der Berlinischen Galerie folgen. Dann gibt es rechtzeitig Informationen über Termine und die Möglichkeit, dem Rundgang per Handy zu folgen und Fragen zu stellen.  Die Aufzeichnung des Rundgangs ist in der Regel noch 24 Stunden auf facebook oder Instagram zu sehen.

Das Potsdamer Barberini hat im November tägliche virtuelle Führungen durch die Sammlung Hasso Plattner eingeführt. Die Teilnahme kostet 3 Euro. Dafür gibt es den Link zu einer Videokonferenz per Zoom, die um 17 Uhr beginnt. Kunsthistoriker führen live durch die Räume, erklären die Werke des französischen Impressionismus im Überblick und weisen auf Details hin. Teilnehmer können Fragen stellen.

Das Maxim Gorki Theater lädt an mehreren Abenden zu einem Live-Stream. Dabei wird Corona selbst zum Thema. In „Death Positive – States of Emergency“  begibt sich Regisseur Yael Ronen mit seinem Ensemble „auf eine Recherchereise ins Unwägbare und Ungewisse der Krise“. „Unsere Sterblichkeit ist in die Welt zurückgekehrt“, heißt es in der Ankündigung. „Die Suche nach einem Umgang mit dieser Erfahrung beginnt am Nullpunkt des gegenwärtigen Nichtwissens.“ Das Stream-Ticket kostet normal 5 Euro, ermäßigt 3 Euro und als Unterstützer-Ticket 10 Euro, der Stream steht ab Beginn 24 Stunden zur Verfügung.

Wie schon beim ersten Lockdown stellt die Schaubühne auf ihrer Internetseite aktuelle und historische Aufzeichnungen von Theatervorstellungen aus vier Jahrzehnten zur Verfügung. Jeweils dienstags und freitags ist eine ausgewählte Aufzeichnung drei Tage abrufbar. Das Geld für die gesparte Eintrittskarte kann der Schaubühne als Spende überwiesen werden.

Das Deutsche Theater musste coronabedingt die Premiere des „Zauberberg“ ins Internet verlegen. Gespielt wurde im leeren Theatersaal, mehrere Kameras lieferten den Livestream. Während die Aufführung nur live zu verfolgen war, sind Video-Interviews zur Produktion weiter auf der Internetseite des Deutschen Theaters zu finden.  Künftig sollen zudem Aufzeichnungen echter DT-Klassiker sowie aktuelle Produktionen online gezeigt werden.

„Antivirus-Livestream-Tickets zu Preisen zwischen 5 und 40 Euro bietet die Berliner Kabarett Anstalt BKA an. Zumindest ein kleiner Teil des geplanten Programms mit Musik, Kabarett oder Improvisationstheater kann so gestreamt werden.

Viele weitere Theater und Museen haben ihr Online-Angebot in den vergangenen Wochen ausgebaut. Es lohnt sich, auf den jeweiligen Internetseiten nachzuschauen.

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