Vorhang auf zur 75. Berlinale

Berlinale Palast am Potsdamer Platz. Foto: Ulrich Horb
Berlinale Palast am Potsdamer Platz. Foto: Ulrich Horb

Am 6. Juni 1951 öffnete sich erstmals der Vorhang für die Internationalen Filmfestspiele in West-Berlin. Im Steglitzer Titania-Palast wurde Hitchcocks Psychothriller Rebecca gezeigt. Der Filmhistoriker Alfred Bauer leitete das erste Festival, das als ein „Schaufenster der freien Welt“ und unterstützt von der amerikanischen Militärregierung auch ein Beitrag zum politischen Wettbewerb der Systeme sein sollte. 2025 begrüßt Festivalleiterin Tricia Tuttle die Gäste nun zur 75. Berlinale, einem Festival, das mit Cannes und Venedig im Wettbewerb steht.

„Im 75. Jahr des Festivals beschäftigt uns die Frage, welche Bedeutung die außergewöhnliche Geschichte der Berlinale für unsere Gegenwart hat“, so Tricia Tuttle in ihrem Grußwort. „Das Festival wurde 1951 als ein Ort der Begegnung ins Leben gerufen, an dem die Welt zusammenkommen sollte, und die Deutschen den bereichernden Austausch mit anderen Kulturen erleben konnten. An diesen Gründungsgedanken anzuknüpfen war selten so dringlich wie heute. Überall auf der Welt ziehen sich die Menschen immer mehr ins Private zurück und sind bereit, das vermeintlich Andere, das vermeintlich Fremde verächtlich zu machen. Das Kino hilft uns, die Welt mit den Augen anderer Menschen zu sehen, und ist allein deshalb ein großes Geschenk.“

Berlinale Palast am Potsdamer Platz. Foto: Ulrich Horb
Berlinale Palast am Potsdamer Platz. Foto: Ulrich Horb

Seit 1978 findet die Berlinale alljährlich im Frühjahr statt, zu sehen sind rund 400 Filme in verschiedenen Sektionen. Eine Jury unter Leitung des US-Regisseurs und Drehbuchautors Todd Haynes als Jury-Präsident wählt die Siegerfilme aus, die Preisträger werden mit goldenen oder silbernen Bären gewürdigt, deren Entwurf von der Bildhauerin Renée Sintenis stammt.

„In den kommenden Tagen werden die teilnehmenden Filmemacher*innen das Festivalpublikum dazu einladen, die unterschiedlichsten Welten zu erkunden“, so Tricia Tuttle. „Es gibt Filme zu entdecken, die sich für den Erfindungsreichtum der Menschen begeistern – und sich fragen, warum es uns oft nicht gelingt, dieses Potenzial für gute Zwecke zu nutzen. Andere setzen sich mit politischem Tribalismus auseinander; viele andere feiern die Gemeinschaft und das menschliche Miteinander als etwas Sinnstiftendes. Dabei haben Warnrufe und Appelle zum Handeln ebenso Platz wie Liebesgeschichten, Komödien und weitere Filme, die uns Hoffnung machen, verzaubern und zum Staunen bringen.“ Die cineastische Vergangenheit der Berlinale erweise sich heute als höchst lebendig. Eröffnet wird die 75. Berlinale mit Tom Tykwers neuem Film „Das Licht“als Berlinale Special, die schottische Schauspielerin Tilda Swinton wird mit dem Goldenen Ehrenbären gewürdigt.

Vorhang zu: Berlin im Lockdown. Foto: Ulrich Horb
Vorhang auf: zur 75. Berlinale. Foto: Ulrich Horb

Die Gala am 13. Februar um 19:00 Uhr im Berlinale Palast wird von der luxemburgischen Schauspielerin Désirée Nosbusch moderiert, sie wird live in bundesweit sieben Städte übertragen. Zeitversetzt ist sie beim Rundfunk Berlin-Brandenburg (rbb) und dem ZDF/3sat zu sehen.

Träger der Berlinale ist seit 2002 die bundeseigene Gesellschaft „Kulturveranstaltungen des Bundes in Berlin GmbH“. Sie erhält eine institutionelle Förderung der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien und wird von der Senatskanzlei unterstützt.

Der Verkauf der Tickets startet am Montag, 10. Februar 2025, um 10:00 Uhr. Tickets sind online und immer 3 Tage im Voraus jeweils ab 10:00 Uhr (also z.B. am Montag für den Donnerstag) zu erwerben und können – nach Verfügbarkeit – bis zum Beginn der Vorstellung gebucht werden. Tickets für Vorstellungen am Berlinale Publikumstag (23. Februar) und für die Uber Eats Music Hall sind schon ab Verkaufsbeginn am 10. Februar erhältlich. Tickets für die Vorstellung von Berlinale Goes Kiez in der Justizvollzugsanstalt Plötzensee können ab dem 10. Februar telefonisch unter +49 30 259 20-259 bestellt werden.

Mehr Informationen: https://www.berlinale.de

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