Es ist eine kleine Passage zwischen Karl-Marx-Straße und Richardstraße in Neukölln. Wer den Hof betritt, sieht auf der einen Seite den Eingang zum Passage-Kino, auf der anderen den Eingang zur „Hofperle“, einem kleinen Lokal, im Somme mit ein paar Tischen auf dem Hof. Wer kurz vor dem Eingang zum Lokal links abbiegt, steht vor einer Theaterkasse. Hier ist in den oberen Stockwerken, wo einst ein Ballsaal war, die Spielstätte von Berlins vierter Oper, der Neuköllner Oper.
Ob Zauberflöte oder La Bohème: Alle großen Opern kommen hier auf die Bühne, meist in erstaunlich kleiner Besetzung mit erstaunlich großen Stimmen. Eine enge musikalische Zusammenarbeit gibt es mit dem Studiengang Musical/Show an der Universität der Künste. Dessen Leiter Peter Lund, zwischen 1996 und 2004 selbst Künstlerischer Leiter der Neuköllner Oper, entwickelt aus Improvisationen mit seinen Studenten musikalische Stücke, die Alltagsthemen aufgreifen und mit Witz und Bissigkeit auf die Bühne bringen.
Anfang der 1970er Jahre hatte der Kirchenmusiker und Regisseur Winfried Radeke einen Chor gegründet, aus dem sich im Laufe der Jahre die Neuköllner Oper entwickelte. Auftritte gab es an wechselnden Orten, bis die Neuköllner Oper 1988 mit dem Ballsaal der Passage Neukölln eine feste Spielstätte erhielt. Geleitet wird sie heute von einem dreiköpfigen Direktorium mit Andreas Altenhof, Bernhard Glocksin und Laura Hörold. Das Ensemble findet sich in der Regel für die Aufführungsdauer von etwa vier Wochen zusammen, Wiederaufnahmen sind daher eher die Ausnahme. Karten kosten in der besten Preiskategorie 25 Euro (Stand Herbst 2015).
Neuköllner Oper e.V., Karl-Marx-Str. 131-133, 12043 Berlin, Telefon: 030/688907 0, Telefax: 030/688907 89, Email: info@neukoellneroper.de, Internet: http://neukoellneroper.de