Berlins Nächte werden dunkler. An zahlreichen öffentlichen Gebäuden der Stadt wird ab Ende Juli 2022 die nächtliche Beleuchtung abgeschaltet. Damit soll Energie eingespart werden. Bettina Jarasch, Senatorin für Umwelt, Mobilität, Verbraucher- und Klimaschutz: „Angesichts des Krieges gegen die Ukraine und der energiepolitischen Drohungen Russlands ist es wichtig, dass wir möglichst sorgsam mit unserer Energie umgehen. Das gilt auch und gerade für die öffentliche Hand.“
Zu den Bauwerken, die von der Abschaltung betroffen sind, gehören u.a. die Siegessäule, die Staatsoper, die Deutsche Oper, Zeughaus, Gedächtniskirche, Berliner Dom, Rotes Rathaus, Elefantentor und Eingang Zoo, Jüdisches Museum, die Ruine am Anhalter Bahnhof, die Amerika Gedenkbibliothek, das Schloss Charlottenburg und das Charlottenburger Tor. Insgesamt wurden bislang in der Zuständigkeit der Senatsverwaltung für Umwelt, Mobilität, Verbraucher- und Klimaschutz rund 200 Objekte angestrahlt. Dafür waren etwa 1400 Strahler an Beleuchtungsmasten im Einsatz, die jetzt per Hand abgestellt werden.
Drei Abfahrkolonnen einer Elektrofachfirma setzen nun von Ende Juli 2022 täglich ca. 100 – 120 Strahler außer Betrieb setzen. Schon am 27. Juli werden der Dom, die Marienkirche, der Lustgarten, das Zeughaus, das Alte Palais und das Reiterstandbild Unter den Linden nicht mehr beleuchtet.
Veranschlagt sind bis zur letzten Abschaltung drei bis vier Wochen. Der Anschlusswert aller Anstrahlungen beträgt nach Angaben der Senatsverwaltung ca. 100.000 W, der Stromverbrauch liegt bei ca. 200.000 kWh/Jahr, die Stromkosten belaufen sich auf ca. 40.000 € pro Jahr. Da die manuelle Abschaltung erhebliche Kosten verursacht, wird es dadurch keine finanzielle Entlastung für den Landeshaushalt geben, wohl aber einen spürbaren Effekt beim Energieverbrauch. Berlin leiste damit „einen sichtbaren Beitrag“, so Bettina Jarasch. Offen bleibt, ob das für Oktober geplante Festival of Lights wie geplant stattfinden kann.