Mit viel Liebe: Lange Nacht der Museen 2025

Ephraim-Palais in Mitte. Foto: Ulrich Horb
Ephraim-Palais in Mitte. Foto: Ulrich Horb

Alljährlich laden Berlins Museen zu einem Besuch zu nächtlicher Stunde. In diesem Jahr findet die „Lange Nacht der Museen“ am 30. August statt. Beteiligt sind 75 Museen, es gibt rund 750 Veranstaltungen. Das große gemeinsame Thema ist in diesem Jahr die Liebe.

Das Berliner Medizinhistorische Museum der Charité hat zu diesem Thema eigens eine Liebeskummer-Praxis eingerichtet. Im Talk von Museumsdirektorin Prof. Dr. Monika Ankele mit Expert*innen aus Medizin, Psychotherapie, Literatur und Geschichte geht es u.a. um die Fragen:  Was passiert bei Liebeskummer im Körper und im Gehirn? Warum tut Liebeskummer so weh? Was ist das »Broken Heart Syndrom« und kann ein Herz wirklich brechen?

Die schönsten deutschsprachigen Liebesgedichte von Else Lasker-Schüler, Bertolt Brecht, Mascha Kalekó und Thomas Brasch können im Museum Ephraim-Palais gehört werden. Künstliche Intelligenz hilft bei der Schöpfung neuer Werke mit dem Gedicht-O-Mat. „Ob romantisch, verspielt oder poetisch – dein Herz spricht in Versen“, versprechen die Anbieter.

Roboter im Futurium. Foto: Ulrich Horb
zum Verlieben? Roboter im Futurium. Foto: Ulrich Horb

Love Letters to the City lassen sich bei einer Führung auf der Bülowstraße entdecken. Hier bei „Urban Nation“  zeigen  über 50 internationalen Streetartists  eine „Hommage und Liebeserklärung an urbane Räume“. Themen wie Gentrifizierung, Umwelt, soziale Ungleichheit und Stadtwandel werden kritisch beleuchtet.

In der ehemaligen Stasi-Zentrale in Lichtenberg läuft ab 17 Uhr der Spielfilm „12 heißt: Ich liebe Dich“, der die Geschichte einer Inhaftierten erzählt, die sich in ihren Stasi-Vernehmer verliebt.

Zeiss-Großplanetarium Berlin. Foto: Ulrich Horb

Wieder mit dabei ist das Zeiss Großplanetarium. Für die Kurzprogramme im Planetariumssaal des ZGP sind (mit dem Ticket der Langen Nacht der Museen kostenlose) Eintrittskarten erforderlich, die ab 2 Stunden vor der jeweiligen Veranstaltung an der Kasse abgeholt werden können. Auch das Futurium in Mitte, das Haus der Zukünfte, beteiligt sich wieder.  Das Anti-Kriegs-Museum in Wedding zeigt in der Tradition des Pazifisten Ernst Friedrich Dokumente, Fotos und Überbleibsel aus den Weltkriegen.

Antikriegsmuseum im Wedding, Museumsgründer Tommy Spree. Foto: Ulrich Horb
Antikriegsmuseum im Wedding, Museumsgründer Tommy Spree. Foto: Ulrich Horb

Zeit zur Betrachtung der Bilder kann man sich in der Gemäldegalie mit ihrer Sammlung  europäischer Malerei vom 13. bis zum 18. Jahrhundert nehmen. Moderne Kunst bietet der Hamburger Bahnhof. Werke von Käthe-Kollwitz sind im ihr gewidmeten Museum am Schloss Charlottenburg zu sehen. Das Hugenottenmuseum am Gendarmenmarkt zeigt die Geschichte des französischen Protestantismus und der Hugenotten in Berlin und Brandenburg. Viele weitere Museen erwarten die Besucherinnen und Besucher zu nächtlicher Stunde. Genaue Ortsangaben und Informationen über die Shuttle-Busse zwischen den Einrichtungen gibt es auf der Internetseite der Langen Nacht der Museen.

Empfehlung der Veranstalter: „Nehmt Euch nicht mehr als vier bis fünf Museen vor. Berlin ist groß, die Wege zwischen den Museen zum Teil lang. Lasst Euch Zeit für Begegnungen und neue Eindrücke und Raum für spontane Entscheidungen.“

Urban Nation Museum for Urban Contemporary Art. Foto: Ulrich Horb
Urban Nation Museum for Urban Contemporary Art. Foto: Ulrich Horb

2024 kamen 45.000 Besucher*innen zur Langen Nacht der Museen, wie die Veranstalter mitteilten: „Die meisten Nachtschwärmer*innen, rund 7.800, fanden sich im Museum für Naturkunde ein, gefolgt vom Neuen Museum mit 7.300 Besucher*innen. 7.200 Menschen kamen ins Humboldt Forum, unter anderem um einmal mit einem Oldtimer durch Berlin zu fahren und danach zu Afrobeats, Disco, House & Soul durch die Nacht zu tanzen. Beim Experimentieren mit Geheimschriften erlernten 5.200 Interessierte ganz neue Fähigkeiten im Deutschen Spionagemuseum.“

Geöffnet haben die meisten Museen am 30. August 2025 von 18 Uhr bis 2 Uhr morgens. Im Vorverkauf vom 4. August bis 17. August kostet das Ticket 15 Euro, ermäßigt 12 Euro, danach 23 Euro, ermäßigt 17 Euro. Kinder bis 12 Jahre haben freien Eintritt, brauchen jedoch ein kostenloses Kinderticket. Das Ticket berechtigt zum Besuch aller teilnehmenden Museen und der Shuttle-Busse der Langen Nacht, die Verbindungen zwischen zentralen Museumsstandorten herstellen.

Lange Nacht: Haltestelle für den Shuttle-Verkehr vor dem Museum für Kommunikation. Foto: Ulrich Horb
Lange Nacht: Haltestelle für den Shuttle-Verkehr. Foto: Ulrich Horb

Hinweis der Veranstalter: „Einige Museen haben abweichende Öffnungszeiten: Die Gedenkstätte Berlin-Hohenschönhausen ist von 17 bis 1 Uhr geöffnet, die Stasi-Zentrale in Lichtenberg von 18 bis 24 Uhr und die Stiftung Neue Synagoge – Centrum Judaicum in Mitte von 20 bis 2 Uhr. Die beiden Kindermuseen, das Labyrinth Kindermuseum im Wedding und das MACHmit! Museum für Kinder im Prenzlauer Berg, öffnen von 16 bis 22 Uhr, ebenso wie das Haus der Kulturen der Welt mit einem besonderen Kinderprogramm. Die Archenhold-Sternwarte in Treptow öffnet von 17 bis 24 Uhr, die Wilhelm-Foerster-Sternwarte in Schöneberg von 20 bis 24 Uhr.“

 

https://langenachtdermuseen.berlin

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