Am Rande des Bötzowviertels, gegenüber vom Volkspark Friedrichshain, liegt auf einem früheren Brauereigelände eines der imposantesten Berliner Filmtheater. Eine Freitreppe führt hinauf zum neoklassizistischen tempelähnlichen Kinogebäude, 1925 unter dem Namen „Olympia“ eingeweiht. Damals befanden sich ringsherum noch Lagerkeller, Bierhalle und Schankstube der Aktienbrauerei Friedrichshain und der Saalbau Friedrichshain. Heute leuchtet abends in roter Leuchtschrift der Name „Filmtheater am Friedrichshain“ an der Frontseite und im Sommer gibt es wieder einen Biergarten.
1200 Besucher fanden im „Olympia“ Platz, Musiker konnten in einem kleinen Orchestergraben für die Begleitmusik sorgen. Die UFA übernahm das Haus in den dreißiger Jahren als eines ihrer „volkstümlichen Filmtheater“ und benannte es in „Ufa-Theater-Friedrichshain“ um. Mitte der fünfziger Jahre renovierte der VEB Berliner Filmtheater das Gebäude. Die Fassade wurde schlichter, die Fenster zur Bötzowstraße zugemauert. Nur die vorderen 250 Plätze wurden noch genutzt.
Nach der Wende dauerte es einige Jahre, bis der Regisseur Michael Verhoeven, dem bereits das Weißenseer Kino „Toni“ gehörte, das Haus von der Treuhand übernehmen konnte.Zwischenzeitlich hatte der Abriss gedroht. Gemeinsam mit der Yorck-Kinogruppe, die Pächter wurde, erfolgte der Umbau zum Multiplex mit fünf Kinosälen, die zwischen 87 und 323 Sitzplätze haben. Alle Säle haben ihren eigenen Charakter, gestaltet von der Bühnenbildnerin Vera Dobroschke. Blaue bequeme Sitze bestimmen den Saal 1, in dem auch 3-D-Filme gezeigt werden können. Am stimmungsvollsten ist der Saal 2 mit seiner gelben Stoffbespannung und dem goldenem Gipsvorhang.
Auf dem Programm des „Filmtheaters am Friedrichshain“ stehen künstlerisch anspruchsvolle europäische und deutsche Produktionen und unabhängige amerikanische Filme.
Bötzowstraße 1-5, 10407 Berlin, Telefon: 030 – 42 84 51 88, Kinotag am Montag. Kinoseite im Internet