Seit 15. Mai sind in Berlin wieder Restaurantbesuche möglich. Als Schutz vor einer Verbreitung von Corona-Erkrankungen hatte der Berliner Senat Mitte März 2020 die Schließung aller Restaurants verfügt und nur den Außer-Haus-Verkauf zugelassen. Nun darf zwar vor Ort wieder bedient werden, aber eine Reihe von Hygieneregeln müssen eingehalten werden. Seit Anfang Juni dürfen auch Kneipen öffnen, Clubs bleiben noch geschlossen.
Öffnen dürfen Restaurants nun zwischen 6.00 Uhr morgens und 22.00 Uhr abends. Die Tische und Stühle müssen so aufgestellt sein, dass Gäste einen Mindestabstand von 1,50 Meter einhalten können. Damit stehen in fast allen Restaurants deutlich weniger Plätze zur Verfügung als in Vor-Corona-Zeiten, was den Wirtinnen und Wirten auch wirtschaftlich weiter zu schaffen machen dürfte.
Treffen dürfen sich im Restaurant maximal die Angehörigen von zwei verschiedenen Haushalten. Restaurants sind aufgefordert, die Namen von Gästen festzuhalten, um im Falle einer Infektion Nachverfolgungen von Kontaktpersonen zu ermöglichen.
Um denkbare Übertragungswege auszuschließen, werden die Tische nach jedem Gast desinfiziert, das Personal der Restaurants muss Mund-Nase-Bedeckungen tragen, Gästen wird in vielen Gaststätten geraten, etwa auf dem Weg zur Toilette ebenfalls einen Mundschutz zu tragen. Bufetts können nicht mehr angeboten werden. Statt Speisekarten gibt es in manchen Restaurants Platzdecken mit dem aktuellen Speisenangebot, in anderen stehen die Speisen auf einer Stelltafel.
Ausgeweitet werden sollen vor allem die Außenbereiche der Gastronomie durch die zusätzliche Nutzung von öffentlichem Straßenland oder von Parkplätzen. Hier dürfte das Ansteckungsrisiko nach Einschätzung von Virologen geringer sein. Aktuelle Studien legen allerdings nahe, dass die Übertragung des Corona-Virus in geschlossenen Räumen durch kleine Schwebeteilchen in der Luft, sogenannte Aerosole, erfolgen kann, die sich mehrere Minuten in der Raumluft halten können. Restaurants tun also gut daran, Innenräume gut durchzulüften.
Berlin will damit einerseits wieder Begegnungsmöglichkeiten schaffen und der Gastronomie aus ihrer Notlage in Folge der verordneten Schließung helfen. Andererseits sollen neue Ansteckungen vermieden und eine mögliche zweite Infektionswelle verhindert werden. Die würde nicht nur gesundheitlich verheerende Folgen haben, sondern auch wirtschaftlich. Denn noch hoffen Restaurants und Hotels auf eine langsame Rückkehr des Tourismus, der für Berlin eine wichtige Einnahmequelle darstellt. Hotels und Ferienwohnanlagen dürfen ab Ende Mai mit Einschränkungen öffnen.