Ein Testlauf in sechs Berliner Clubs verlief im August 2021 erfolgreich. Nachdem zum Tanz in den Innenräumen der Clubs ausschließlich Personen mit einem tagesaktuellen PCR-Test eingelassen wurden, gab es beim Nachtest einige Tage später keine neuen Infektionen. Nun öffnen in Berlin in den kommenden Wochen diese und weitere Clubs ihre Innenräume erneut, allerdings nur für Geimpfte und Genesene. Die Außenbereiche konnten bereits zuvor genutzt werden – unter Einhaltung von Hygienevorschriften. Ein Gerichtsurteil hatte die weiteren Öffnungen beschleunigt.
Für die Clubszene war das Tanzen mit Maske und Abstand in Innenräumen nicht vorstellbar und praktikabel. Vor dem Verwaltungsgericht hatte der Charlottenburger Club „The Pearl“ allerdings im August durchgesetzt, dass gewerbliche Tanzveranstaltungen wieder möglich werden (Az.: VG 14 L 467/21), sofern nur geimpfte und genesene Personen teilnehmen. Für Getestete gilt das Urteil nicht, da, so die Argumentation des Gerichts, der Test nur eine Momentaufnahme darstelle und keinen Schutz vor Ansteckung oder schweren Krankheitsverläufen biete.
Eine rasche Öffnung aller Clubs ist Anfang September 2021 dennoch unwahrscheinlich. Lutz Leichsenring von der Clubcommission wies darauf hin, dass die Veranstalter einen Vorlauf brauchen. So muss das Programm organisiert und nach teils 18monatiger Schließung Personal gefunden werden. Deshalb werden vor allem Clubs ihre Innenräume öffnen, die schon am Testlauf teilgenommen haben oder in den Außenbereichen Programm anbieten. Am Start sind u.a. die „Wilde Renate“, der „Ritter Butzke“, der „KitKatClub“ oder das „Watergate“.
Bislang konnten die Clubs die Schließungsphase nur mit staatlicher Unterstützung durchstehen. Der Neustart im Berliner Nachtleben wird der Clubszene allerdings nur bedingt helfen. Da der Tourismus in Berlin noch nicht wieder richtig angelaufen ist, fehlen weiter wichtige Einnahmen.